Waldquelle Kraftquellenweg: Wandern auf den Spuren der Geschichte im Mittelburgenland

Die Geschichte der Region entlang des Kraftquellenweg
Die Geschichte der Landseer Berge und ihrer Umgebung reicht weit zurück. Die Region im Mittelburgenland war bereits in der Bronzezeit besiedelt, wovon archäologische Funde zeugen. Besondere historische Bedeutung erlangte das Gebiet im Mittelalter mit dem Bau der Burg Landsee im 13. Jahrhundert, die als Grenzfestung zwischen dem Königreich Ungarn und dem Herzogtum Österreich diente.
Die Burg Landsee wurde erstmals 1250 urkundlich erwähnt und war über Jahrhunderte im Besitz verschiedener Adelsfamilien, darunter die Mattersdorfer-Forchtensteiner und später die Esterházy. Sie entwickelte sich zu einer der größten Festungsanlagen der Region und bot Schutz für die umliegenden Siedlungen. Nach mehreren Belagerungen und einem verheerenden Brand im Jahr 1790 wurde die Burg aufgegeben und verfiel zur Ruine.
Die Region um Kobersdorf und Landsee war auch durch eine bedeutende jüdische Gemeinde geprägt. Seit dem 17. Jahrhundert siedelten sich jüdische Familien in Kobersdorf an und prägten das kulturelle und wirtschaftliche Leben. Der „Judensteig“, über den der Waldquelle Kraftquellenweg teilweise führt, zeugt von dieser Geschichte – er war eine wichtige Handelsroute für jüdische Kaufleute zwischen Kobersdorf und der Burg Landsee.
Geologisch ist die Region durch den Pauliberg besonders interessant. Als jüngster erloschener Vulkan Österreichs (etwa 2 Millionen Jahre alt) hat er die Landschaft und die Wasserqualität maßgeblich beeinflusst. Das mineralreiche Wasser, das durch die vulkanischen Gesteinsschichten sickert, wird heute als „Waldquelle Mineralwasser“ abgefüllt und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region.
In jüngerer Zeit hat sich das Gebiet zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt. Der Naturpark Landseer Berge wurde 2006 gegründet und umfasst sechs Gemeinden. Mit der Einrichtung des Waldquelle Kraftquellenwegs, der von der bekannten burgenländischen Krimiautorin Martina Parker literarisch begleitet wird, hat die Region eine weitere kulturelle Attraktion gewonnen.
Die Landseer Berge und der Naturpark
Die Landseer Berge bilden eine sanfte Hügellandschaft im Mittelburgenland an der Grenze zu Niederösterreich. Mit Höhen zwischen 300 und 700 Metern bieten sie eine abwechslungsreiche Landschaft, die von dichten Wäldern, Wiesen und kleinen Bächen durchzogen ist. Der höchste Punkt ist der Pauliberg mit 748 Metern, der als jüngster erloschener Vulkan Österreichs geologisch besonders interessant ist.
Der Naturpark Landseer Berge wurde 2006 gegründet und umfasst eine Fläche von etwa 6.700 Hektar. Er erstreckt sich über die Gemeinden Kobersdorf, Markt St. Martin, Lackenbach, Lackendorf, Neckenmarkt und Horitschon. Der Naturpark zeichnet sich durch seine biologische Vielfalt aus – über 60% der Fläche sind von Wäldern bedeckt, in denen Eichen, Buchen, Fichten und Kiefern dominieren.
Die Flora der Landseer Berge ist besonders vielfältig. Im Frühjahr verwandeln Buschwindröschen, Leberblümchen und Waldveilchen den Waldboden in einen bunten Teppich. Später im Jahr blühen seltene Orchideenarten wie das Knabenkraut. Die Wälder bieten Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter Rehe, Wildschweine, Füchse und verschiedene Vogelarten wie Schwarzspecht und Waldkauz.
Das Klima der Region ist pannonisch geprägt, mit warmen, trockenen Sommern und kalten Wintern. Diese klimatischen Bedingungen in Kombination mit den vulkanischen Böden schaffen ideale Voraussetzungen für den Weinbau, der im Mittelburgenland eine lange Tradition hat. Die Region ist besonders für ihre Rotweine bekannt, allen voran den Blaufränkisch.
Der Pauliberg als geologisches Highlight der Region entstand vor etwa 2 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität. Das Basaltgestein des Berges wird bis heute in einem Steinbruch abgebaut und für den Straßenbau verwendet. Die vulkanischen Gesteine filtern das Regenwasser auf seinem Weg in die Tiefe und reichern es mit wertvollen Mineralien an – die Grundlage für das Waldquelle Mineralwasser.
Der Naturpark Landseer Berge hat sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben und bietet neben dem Waldquelle Kraftquellenweg zahlreiche weitere Wander- und Radwege, Naturlehrpfade und geführte Exkursionen an. Besonders beliebt sind die Vollmondwanderungen zur Burgruine Landsee, die ein magisches Erlebnis bieten.
Die Burgruine Landsee
Die Burgruine Landsee thront majestätisch auf einem 550 Meter hohen Hügel und zählt zu den größten und beeindruckendsten Burgruinen Mitteleuropas. Mit einer Grundfläche von etwa 76.000 Quadratmetern bietet sie ein imposantes Zeugnis mittelalterlicher Befestigungskunst.
Die Burg wurde vermutlich im frühen 13. Jahrhundert errichtet und diente als wichtige Grenzfestung zwischen dem Königreich Ungarn und dem Herzogtum Österreich. Der Name „Landsee“ leitet sich nicht von einem See ab, sondern vom ungarischen „Lánzsér“, was so viel wie „Lanzenträger“ bedeutet – ein Hinweis auf die militärische Bedeutung der Anlage.
Die Burganlage gliedert sich in mehrere Bereiche: die Vorburg, die Hochburg und den mächtigen Donjon (Wohnturm). Der Donjon ist mit seinen fünf Stockwerken und einer Höhe von etwa 25 Metern das Herzstück der Anlage und bietet heute einen atemberaubenden Panoramablick über das Mittelburgenland bis zum Neusiedler See und in die Bucklige Welt.
Im Laufe ihrer Geschichte wechselte die Burg mehrfach den Besitzer. Zu den bedeutendsten Eigentümern zählten die Grafen von Mattersdorf-Forchtenstein und später die Familie Esterházy, die die Burg bis zu ihrem Verfall besaß. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1790 wurde die Burg aufgegeben und verfiel zur Ruine.
Heute ist die Burgruine Landsee ein beliebtes Ausflugsziel und kann von April bis Mitte November täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr gegen ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden. Besonders beeindruckend sind die massiven Mauern, die teilweise bis zu 4 Meter dick sind, und die gut erhaltenen Gewölbekeller. Der Aufstieg auf den Donjon wird mit einem spektakulären Rundumblick belohnt.
In den Sommermonaten finden in der Burgruine verschiedene Veranstaltungen statt, darunter Konzerte, Theateraufführungen und mittelalterliche Feste. Besonders stimmungsvoll sind die Vollmondführungen, bei denen die Burg in magisches Licht getaucht wird.
Rund um die Burgruine führt ein schöner Waldpfad, der zu jeder Jahreszeit einen angenehmen Spaziergang ermöglicht. Nur wenige Schritte von der Burgruine entfernt liegt der idyllische Waldfriedhof Landsee, auf dem auch die burgenländische Schriftstellerin und Lyrikerin Mida Huber (1880-1974) ihre letzte Ruhestätte gefunden hat.
Der Waldquelle Kraftquellenweg im Detail
Der Waldquelle Kraftquellenweg ist ein etwa 6,4 Kilometer langer Rundwanderweg, der von Kobersdorf zur Burgruine Landsee führt. Mit einem Höhenunterschied von 300 Metern (von 321 m bis 621 m) ist er als mittelschwer eingestuft und für geübte Wanderer sowie Familien mit älteren Kindern gut geeignet.
Der Waldquelle Kraftquellenweg beginnt an der alten Dorflinde gegenüber dem Gasthof zum Dorfwirt in Kobersdorf. Von dort folgt man der Theodor-Kery-Straße bis zum Waldhof, hält sich rechts und verlässt das Ortsgebiet. Nach einem kurzen Stück auf der Gemeindestraße biegt man links auf die Brücke über den Mühlbach ab, wo eine große Infotafel den offiziellen Einstieg in den Waldquelle Kraftquellenweg markiert.
Der Kraftquellenweg führt unter stetigem Anstieg immer tiefer in die waldreiche Region der Landseer Berge. Auf breiten, sonnenbeschienenen Forststraßen und schmaleren Forstwegen geht es bergauf, wobei sich immer wieder herrliche Ausblicke auf die weite Landschaft des Mittelburgenlandes mit ihrem schier endlosen Horizont bieten.
Entlang des Weges finden sich zehn Kraftquellen-Infotafeln, auf denen die burgenländische Krimiautorin Martina Parker durch die Charaktere aus ihren beliebten Gartenkrimis Wissenswertes zur Entstehung von Mineralwasser, zur Geologie und Natur der umliegenden Wälder und weitere spannende Fakten zur Region vermittelt. Mit typisch burgenländischem Lokalkolorit und Humor werden die Informationen unterhaltsam präsentiert.
Ein besonderes Highlight des Kraftquellenweg ist der historische „Judensteig“, den bereits vor Jahrhunderten jüdische Händler nutzten, um ihre Waren von Kobersdorf zur Burg Landsee und weiter ins heutige Niederösterreich zu transportieren. Dieser schmale Waldpfad führt durch dichten, schattigen Wald und steigt im letzten Abschnitt steil zur Burgruine hinauf.
Nach dieser letzten, anstrengenden Etappe erreicht man einen außergewöhnlichen Picknickplatz aus massiven Pauliberg-Basaltsteinen, der sich für eine wohlverdiente Rast anbietet. Von hier aus sind es nur noch wenige Schritte bis zur imposanten Burgruine Landsee, deren mächtige Mauern bereits sichtbar sind.
Für den Rückweg gibt es zwei Optionen: Man kann entweder auf demselben Kraftquellenweg nach Kobersdorf zurückwandern oder das Burgenländische Anruf-Sammeltaxi (BAST) nutzen, das einen zum Linienbustarif zurück nach Kobersdorf bringt. Der BAST-Haltepunkt befindet sich an der Landesstraße an der Zufahrt zur Burgruine.
Die Besonderheit des Waldquelle Mineralwassers
Eine geologische Besonderheit der Region ist der Pauliberg, der mit einem Alter von etwa 2 Millionen Jahren als jüngster erloschener Vulkan Österreichs gilt. In seinen Tiefen entsteht ein wahrer Naturschatz: das Waldquelle Mineralwasser, das mit wertvollen Mineralien angereichert ist und im nahen Kobersdorf abgefüllt wird.
Der vulkanische Ursprung des Paulibergs spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität des Mineralwassers. Das Regenwasser sickert durch verschiedene Gesteinsschichten und wird dabei auf natürliche Weise gefiltert und mit Mineralien angereichert. Besonders die Basaltschichten des Vulkans tragen zur einzigartigen Zusammensetzung des Wassers bei.
Das Waldquelle Mineralwasser zeichnet sich durch einen ausgewogenen Mineraliengehalt aus. Es enthält wichtige Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat in einer für den menschlichen Körper gut verwertbaren Form. Calcium ist wichtig für gesunde Knochen und Zähne, Magnesium unterstützt die Muskelfunktion, und Hydrogencarbonat hilft, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers zu regulieren.
Die Waldquelle Kobersdorf GmbH, die das Mineralwasser abfüllt, wurde 1830 gegründet und zählt damit zu den traditionsreichsten Mineralwasserabfüllern Österreichs. Heute ist das Unternehmen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region und beschäftigt zahlreiche Mitarbeiter. Die Abfüllung erfolgt direkt am Quellort, um die Frische und Qualität des Wassers zu erhalten.
Das Unternehmen legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Quellen werden sorgsam bewirtschaftet, um eine langfristige Nutzung zu gewährleisten. Zudem werden umweltfreundliche Verpackungsmaterialien verwendet und der Energieverbrauch bei der Produktion kontinuierlich optimiert.
Der Waldquelle Kraftquellenweg, der nach dem Mineralwasser benannt ist, verbindet die Naturerfahrung des Wanderns mit Informationen über die Entstehung und Bedeutung dieses regionalen Naturprodukts. Die Infotafeln entlang des Weges vermitteln Wissen über die geologischen Prozesse, die zur Bildung des Mineralwassers führen, und über die Bedeutung von Wasser für Mensch und Natur.
Martina Parker und ihre literarische Verbindung zum Weg
Der Waldquelle Kraftquellenweg wird auf besondere Weise durch die literarische Begleitung der bekannten burgenländischen Krimiautorin Martina Parker bereichert. Parker, die für ihre humorvollen und regionalverwurzelten „Gartenkrimis“ bekannt ist, hat für die zehn Infotafeln entlang des Weges unterhaltsame und informative Texte verfasst.
Martina Parker wurde in Oberpullendorf im Mittelburgenland geboren und ist tief mit ihrer Heimatregion verbunden. Nach einer Karriere als Journalistin veröffentlichte sie 2015 ihren ersten Krimi „Zuagroast“ und etablierte sich schnell als erfolgreiche Regionalkrimiautorin. Ihre „Gartenkrimis“ spielen im fiktiven burgenländischen Ort Rust am See und zeichnen sich durch liebevoll gezeichnete Charaktere, burgenländischen Dialekt und eine gute Portion Humor aus.
Für den Waldquelle Kraftquellenweg hat Parker die Figuren aus ihren Romanen zum Leben erweckt. Auf den Infotafeln erzählen Charaktere wie die neugierige Gärtnerin Elfriede Haider, der pensionierte Polizist Franz Sifkovits oder die Dorfklatschbase Resi Wurzer Wissenswertes über die Region, die Entstehung des Mineralwassers und die Geschichte der Burgruine Landsee.
Die Texte sind im typischen Parker-Stil verfasst: informativ, aber nie trocken, gespickt mit burgenländischem Lokalkolorit und humorvollen Dialogen. So wird die Wanderung nicht nur zu einem Naturerlebnis, sondern auch zu einer unterhaltsamen literarischen Reise durch die Region.
Die Verbindung von Literatur und Wandern schafft einen Mehrwert für beide Seiten: Fans von Martina Parkers Büchern können die Schauplätze und die Atmosphäre ihrer Geschichten hautnah erleben, während Wanderer durch die unterhaltsamen Texte zusätzliche Informationen über die Region erhalten und vielleicht Lust bekommen, eines von Parkers Büchern zu lesen.
Diese Form der literarischen Wegbegleitung ist ein innovatives Konzept, das den Waldquelle Kraftquellenweg von anderen Wanderwegen abhebt und ihm einen einzigartigen kulturellen Mehrwert verleiht. Es zeigt, wie Literatur dazu beitragen kann, eine Region erlebbar zu machen und ihre Besonderheiten zu vermitteln.
Praktische Tipps für Wanderer
Beste Reisezeit
Der Waldquelle Kraftquellenweg kann grundsätzlich ganzjährig begangen werden, jedoch bieten Frühling und Herbst die angenehmsten Bedingungen. Im Frühling (April bis Juni) erwacht die Natur zu neuem Leben, und der Waldboden ist mit Frühlingsblumen wie Buschwindröschen und Leberblümchen bedeckt. Der Herbst (September bis Oktober) verzaubert mit seiner Farbenpracht, wenn sich die Blätter der Buchen und Eichen golden und rot färben. Im Sommer kann es sehr heiß werden, daher empfiehlt sich ein früher Start am Morgen. Im Winter kann der Weg bei Schnee und Eis rutschig sein, besonders im steilen Abschnitt des Judensteigs.
Ausrüstung
Für den Waldquelle Kraftquellenweg empfiehlt sich folgende Ausrüstung:
- Festes Schuhwerk mit gutem Profil (Wanderschuhe)
- Der Jahreszeit angepasste, sportliche Kleidung (Zwiebelprinzip)
- Regen- und Sonnenschutz (Regenjacke, Sonnenhut, Sonnenbrille, Sonnencreme)
- Ausreichend Trinkwasser (mindestens 1,5 Liter pro Person)
- Kleine Snacks oder Picknick für unterwegs
- Wanderkarte oder GPS-Gerät
- Mobiltelefon für Notfälle
- Eventuell Wanderstöcke für den steilen Auf- und Abstieg
- Kamera für die beeindruckenden Ausblicke und die Burgruine
Anreise und Parkmöglichkeiten
Der Ausgangspunkt des Waldquelle Kraftquellenwegs in Kobersdorf ist mit dem Auto gut erreichbar. Von Wien aus fährt man über die A2 und S31 nach Kobersdorf (etwa 1 Stunde Fahrzeit). In Kobersdorf gibt es Parkmöglichkeiten in der Nähe des Startpunkts bei der alten Dorflinde.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise etwas komplizierter: Mit der Bahn fährt man bis Wiener Neustadt oder Mattersburg und dann mit dem Bus nach Kobersdorf. Es empfiehlt sich, die Verbindungen vorab zu prüfen, da die Taktung nicht sehr dicht ist.
Einkehrmöglichkeiten entlang des Kraftquellenweg
In Kobersdorf gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten für vor oder nach der Wanderung:
- Gasthof zum Dorfwirtn & Pizzeria Trattoria di Crystall: direkt am Startpunkt, bietet traditionelle burgenländische Küche und italienische Spezialitäten
- Café Einspruch: gemütliches Café mit hausgemachten Kuchen und kleinen Snacks
An der Burgruine Landsee selbst gibt es keine gastronomischen Einrichtungen, daher empfiehlt es sich, ausreichend Proviant mitzunehmen.
Für Familien mit Kindern
Der Waldquelle Kraftquellenweg ist für Familien mit wandererfahrenen Kindern ab etwa 8-10 Jahren geeignet. Der steile Anstieg durch den Judensteig kann für jüngere Kinder anstrengend sein. Die Infotafeln mit den unterhaltsamen Geschichten von Martina Parker und natürlich die imposante Burgruine bieten jedoch spannende Erlebnisse für Kinder. Für den Besuch der Burgruine sollte man zusätzliche Zeit einplanen.
Kulturelle Highlights in der Umgebung
Die Region rund um den Waldquelle Kraftquellenweg bietet zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind und sich ideal mit der Wanderung verbinden lassen.
Schloss-Spiele Kobersdorf
Das Schloss Kobersdorf, ein Renaissance-Schloss aus dem 16. Jahrhundert, ist Schauplatz der jährlich im Juli stattfindenden Schloss-Spiele. Unter der künstlerischen Leitung des bekannten österreichischen Schauspielers Wolfgang Böck werden hier hochkarätige Theaterproduktionen aufgeführt, die Besucher aus dem ganzen Land anziehen. Das historische Ambiente des Schlosshofes bietet eine einzigartige Kulisse für die Aufführungen.
Synagoge Kobersdorf
Die ehemalige Synagoge in Kobersdorf erinnert an die bedeutende jüdische Gemeinde, die hier vom 17. Jahrhundert bis zur NS-Zeit existierte. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren aufwändig renoviert und dient heute als Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum. Regelmäßige Ausstellungen, Konzerte und Vorträge machen die Synagoge zu einem lebendigen Ort der Erinnerung und Begegnung.
Waldfriedhof Landsee
Nur wenige Schritte von der Burgruine Landsee entfernt liegt der idyllische Waldfriedhof Landsee. Hier befindet sich auch das Grab der burgenländischen Schriftstellerin und Lyrikerin Mida Huber (1880-1974), die in ihren Werken oft die Landschaft und das Leben im Burgenland thematisierte. Der friedvolle Ort lädt zum Innehalten und Nachdenken ein.
Naturpark-Informationszentrum
Im Naturpark-Informationszentrum in Kobersdorf erhalten Besucher umfassende Informationen über die Flora, Fauna und Geologie des Naturparks Landseer Berge. Interaktive Ausstellungen und Multimedia-Präsentationen machen die Besonderheiten der Region erlebbar. Das Zentrum bietet auch geführte Exkursionen und Workshops für Kinder und Erwachsene an.
Pauliberg-Basaltsteinbruch
Der Basaltsteinbruch am Pauliberg ist ein beeindruckendes Zeugnis der vulkanischen Vergangenheit der Region. Bei geführten Touren können Besucher mehr über die Entstehung des Vulkans und die Gewinnung des Basalts erfahren. Die schwarzen Basaltsäulen bieten ein faszinierendes geologisches Schauspiel.
Weinkultur im Mittelburgenland
Das Mittelburgenland ist bekannt für seinen Weinbau, insbesondere für den Blaufränkisch. Zahlreiche Weingüter in der Umgebung bieten Verkostungen und Führungen an. Die Weinstraße Mittelburgenland führt durch malerische Weinorte und bietet Einblicke in die Tradition des Weinbaus in der Region.
Fazit: Ein Wandererlebnis für alle Sinne
Der Waldquelle Kraftquellenweg bietet ein ganzheitliches Wandererlebnis, das Natur, Geschichte, Kultur und Literatur auf einzigartige Weise verbindet. Die Kombination aus beeindruckender Landschaft, historischen Stätten und unterhaltsamer literarischer Begleitung macht diesen Weg zu einem besonderen Ausflugsziel im Mittelburgenland.
Die mittelschwere Wanderung am Kraftquellenweg führt durch die vielfältigen Wälder der Landseer Berge und belohnt mit spektakulären Ausblicken und dem Besuch einer der größten Burgruinen Mitteleuropas. Die zehn Infotafeln entlang des Weges, gestaltet von der Krimiautorin Martina Parker, vermitteln auf unterhaltsame Weise Wissen über die Region, ihre Geschichte und die Entstehung des Waldquelle Mineralwassers.
Der Kraftquellenweg ist für geübte Wanderer ebenso geeignet wie für Familien mit älteren Kindern und bietet mit seinen 6,4 Kilometern und 300 Höhenmetern eine angenehme Herausforderung. Die Möglichkeit, mit dem Anruf-Sammeltaxi zurückzufahren, macht die Tour auch für weniger ausdauernde Wanderer attraktiv.
Die kulturellen Highlights in der Umgebung, wie die Schloss-Spiele Kobersdorf, die renovierte Synagoge und der Pauliberg-Basaltsteinbruch, laden dazu ein, den Aufenthalt in der Region zu verlängern und tiefer in ihre Geschichte und Kultur einzutauchen.
Der Waldquelle Kraftquellenweg ist mehr als nur ein Wanderweg – er ist eine Reise durch die Natur- und Kulturgeschichte des Mittelburgenlandes, begleitet von literarischen Figuren, die der Region eine zusätzliche Dimension verleihen. Ein Erlebnis für alle Sinne, das in Erinnerung bleibt und Lust macht, wiederzukommen.